Produktbeschreibung
Drei Mailänder Verlagslektoren, die beruflich ständig über okkulte Wissenschaften,
Geheimbünde und kosmische Komplotte lesen müssen, stoßen auf ein äußerst
rätselhaftes Dokument aus dem 14. Jahrhundert. Darin ist von alle 120 Jahre
wiederkehrenden Zusammenkünften der '36 Unbekannten', der Nachfahren der
mysteriösen Tempelritter, die Rede. Die drei Spötter stürzen sich in das
Labyrinth der Geheimlehren. Spielerisch erdenken sie eine gigantische Verschwörung.
Aber dann merken sie, daß jemand ihre Phantasien ernst nimmt. Und der schreckt
offenbar auch vor Mord nicht zurück ...
Zusammenfassung
Der Titel dieses Buches
Das Foucaultsche Pendel wurde erfunden von Jean Bernard Léon
Foucault (1819-1868), der damit die Achsendrehung der Erde nachwies.
Das Original pendelt im Conservatoire des Arts et Métiers,
Paris.
Die Orte
sind ein Mailänder Verlag, ein Pariser Museum, Brasilien,
ein Städtchen im Piemont, ein altes Landhaus und die verschlungenen
Pfade eines Welteroberungsplanes der Tempelritter und Rosenkreuzer.
Die Handlung
spielt in der Gegenwart, speziell in den Jahren 1344-2000. Sie
wird von drei Verlagslektoren bestritten, die sich um ihrer Autoren
willen ständig mit okkulten Wissenschaften, Geheimbünden
und kosmischen Komplotten auseinandersetzen müssen und schließlich
auf ein äußerst geheimnisvolles Tempelritter-Dokument
aus dem 14. Jahrhundert stoßen, in dem von turnusmäßig
alle 120 Jahre bis ins Jahr 2000 wiederkehrenden Zusammenkünften
der 36 Unsichtbaren, der Nachfahren der Tempelritter, die Rede
ist. Die drei Spötter stürzen sich in das gigantische
Labyrinth der Geheimlehren und entwerfen schließlich selbst
einen Weltverschwörungsplan. Doch jemand nimmt sie ernst.
Leseprobe
Da endlich sah ich das Pendel.
Die Kugel, frei schwebend am Ende eines langen metallischen Fadens,
der hoch in der Wölbung des Chores befestigt war, beschrieb
ihre weiten konstanten Schwingungen mit majestätischer Isochronie.
Ich wußte - doch jeder hätte es spüren müssen
im Zauber dieses ruhigen Atems -, daß die Periode geregelt
wurde durch das Verhältnis der Quadratwurzel aus der Länge
des Fadens zu jener Zahl n, die, irrational für die irdischen
Geister, in göttlicher Ratio unweigerlich den Umfang mit
dem Durchmesser eines jeden möglichen Kreises verbindet,
dergestalt, daß die Zeit dieses Schweifens einer Kugel von
einem Pol zum andern das Ergebnis einer geheimen Verschwörung
der zeitlosesten aller Maße war - der Einheit des Aufhängepunktes,
der Zweiheit einer abstrakten Dimension, der Dreizahl von n, des
geheimen Vierecks der Wurzel und der Perfektion des Kreises.
Auch wußte ich, daß in der Fallinie des Aufhängepunktes,
unter dem Boden, eine Magnetvorrichtung, die ihre Anziehungskraft
auf einen verborgenen Zylinder im Innern der Kugel übertrug,
das Gleichmaß der Bewegung garantierte, ein Mechanismus
zur Überwindung des Widerstands der Materie, der aber nicht
dem Gesetz des Pendels entgegentrat, sondern ihm vielmehr erlaubte,
sich zu manifestieren - denn im Vakuum würde jedes Gewicht
am Ende eines unelastischen und gewichtlosen Fadens, der keinem
Luftwiderstand und keinerlei Reibung mit seinem Angelpunkt ausgesetzt
wäre, gleichmäßig in alle Ewigkeit pendeln.
Die kupferne Kugel emanierte schwach schimmernde Reflexe im Schein
der letzten Sonnenstrahlen, die durch die Kirchenfenster eindrangen.
Hätte sie, wie einst, mit ihrer Spitze eine Schicht feuchten
Sandes auf dem Boden des Chores gestreift, so ... .
Autoreninfo
Umberto Eco wurde 1932 in Alessandria geboren und lebt heute in Mailand. Er studierte Pädagogik und Philosophie und promovierte 1954 an der Universität Turin. Anschließend arbeitete er beim Italienischen Fernsehen und war als freier Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation in Turin, Mailand und Florenz tätig. Seit 1971 unterrichtet er Semiotik in Bologna. Eco erhielt neben zahlreichen Auszeichnungen den Premio Strega (1981) und wurde 1988 zum Ehrendoktor der Pariser Sorbonne ernannt.
Er verfaßte zahlreiche Schriften zur Theorie und Praxis der Zeichen, der Literatur, der Kunst und nicht zuletzt der Ästhetik des Mittelalters. Seine Romane 'Der Name der Rose' und 'Das Foucaultsche Pendel' sind Welterfolge geworden.