Produktbeschreibung
»Hans im Glück«, »Hänsel und Gretel«, »Schneewittchen«: Wer kennt sie nicht, die Märchen der Brüder Grimm? Diese Auswahl der schönsten Märchen zum Vorlesen oder selbst genießen weckt Erinnerungen an Zeiten, in denen das Wünschen noch geholfen hat.
Inhaltsverzeichnis
Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich Marienkind Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen Der Wolf und die sieben jungen Geißlein Dertreue Johannes Die zwölf Brüder Das Lumpengesindel Brüderchen und Schwesterehen Hänsel und Gretel Von dem Fischerun syner Fru Aschenputtel Frau Holle Rotkäppchen Die Bremer Stadtmusikanten Die kluge Else Daumerlings Wanderschaft Dornröschen Fundevogel König Drosselbart Sneewittchen Rumpelstilzehen Der Hund und der Sperling Der Frieder und das Catherlieschen Allerleirauh Jorinde und Joringel Hans im Glück Der Arme und der Reiche Die Gänsemagd Die kluge Bauerntochter Doktor Allwissend Der Zaunkönig und der Bär Die klugen Leute Der arme Müllerbursch und das KätzchenTischchendeckdich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack Vom klugen Schneiderlein Schneeweißehen und Rosenrot Die vier kunstreichen Bruder Einäuglein, Zweiäuglein und Dreiäuglein Von dem Tode des Hühnchens Die Sterntaler Das tapfere Schneiderlein Nachwort
Leseprobe
In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat, lebte
ein König, dessen Töchter waren alle schön, aber
die jüngste war so schön, daß die Sonne selber,
die doch so vieles gesehen hat, sich verwundene, sooft sie ihr
ins Gesicht schien. Nahe bei dem Schlosse des Königs lag
ein großer dunkler Wald, und in dem Walde unter einer alten
Linde war ein Brunnen; wenn nun der Tag recht heiß war,
so ging das Königskind hinaus in den Wald und setzte sich
an den Rand des kühlen Brunnens; und wenn sie Langeweile
hatte, so nahm sie eine goldene Kugel, warf sie in die Höhe
und fing sie wieder; und das war ihr liebstes Spielwerk.
Nun trug es sich einmal zu, daß die goldene Kugel der Königstochter
nicht in ihr Händchen fiel, das sie in die Höhe gehalten
hatte, sondern vorbei auf die Erde schlug und geradezu ins Wasser
hineinrollte. Die Königstochter folgte ihr mit den Augen
nach, aber die Kugel verschwand, und der Brunnen war tief, so
tief, daß man keinen Grund sah. Da fing sie an zu weinen
und weinte immer lauter und konnte sich gar nicht trösten.
Und wie sie so klagte, rief ihr jemand zu: "Was hast du vor,
Königstochter, du schreist ja, daß sich ein Stein erbarmen
möchte." Sie sah sich um, woher die Stimme käme,
da erblickte sie einen Frosch, der seinen dicken häßlichen
Kopf aus dem Wasser streckte...
Autoreninfo
Wilhelm Grimm, geb. am 24. Februar 1786 in Hanau, gestorben am 16. Dezember 1859 in Berlin, lehrte in den 1830er Jahren in Göttingen, war Mitglieder der Göttinger Sieben und ab 1841 der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Gemeinsam mit seinem Bruder Jacob arbeitete er an den "Kinder- und Hausmärchen", den "Sagen" und vor allem am "Deutschen Wörterbuch", das ab 1854 entstand. Sie gelten als Gründer der Deutschen Philologie und Germanistik.Jacob Grimm wurde 1785 in Hanau geboren. Er studierte in Marburg und Paris. Der Germanist arbeitete als Professor in Göttingen, wurde jedoch als Mitverfasser des politischen Protestes der Göttinger Sieben von seinem Amt enthoben. 1841 holte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. ihn und seinen Bruder Wilhelm Karl Grimm (1786-1863) als Mitglieder an die Akademie der Wissenschaften nach Berlin. Mit seinen auf eingehender Quellenforschung beruhenden Werken Deutsche Grammatik und Geschichte der deutschen Sprache legte Jacob Grimm die Grundlage der Germanistik. Er bearbeitete die ersten Bände des von ihm und Wilhelm Grimm begründeten Deutschen Wörterbuchs. Gemeinsam mit seinem Bruder und K. Lachmann gilt Jacob Grimm als der eigentliche Begründer der deutschen Philologie. Jacob Ludwig Carl und Wilhelm Karl Grimm sind die bekannten Herausgeber der "Kinder- und Hausmärchen". Jacob Grimm starb 1863 in Berlin.