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Bazell: Schneller als der Tod
- von Yvonne aus Moormerland, 20.12.2012 -
Dr. Peter Brown arbeitet als Assistenzarzt im Manhattan Catholic Hospital, dem schrecklichsten Krankenhaus in New York. Der Tag beginnt schon schlecht mit einem versuchten Raubüberfall, den Dr. Brown aber problemlos abwehrt. Auf der Station dann der Schock: einer der Patienten erkennt ihn. An und für sich kein Grund zur Besorgnis, aber Dr. Peter Brown heißt eigentlich Pietro Brwna und war ein Auftragskiller der Mafia. Er sagte gegen die Mafia aus und kam in ein Zeugenschutzprogramm.
Bevor er reagieren kann, hat der Mobster schon einen Freund angerufen: sollte er im Krankenhau sterben, wird die Mafia erfahren, wo sich Peter aufhält. Zu dumm nur, dass der Mafiosi wegen seiner Krankheit schon fast tot ist. Noch schlimmer: der operierende Arzt ist ein Trottel. Peter darf sich mit übereifrigen Studenten, pedantischen Oberärzten, nörgelnden Patienten und dem ganz alltäglichen bürokratischem Wahnsinn eines Krankenhaus herumschlagen- und die ganze Zeit sitzt ihm buchstäblich die Pistole im Nacken...
Die Idee, aus einem Killer einen Arzt zu machen, fand ich sehr innovativ und interessant. Peter oder Pietro, von der Familie Bärenpratze genannt, ist ein zynischer und abgehärteter Mann, der aber trotzdem seinen Idealismus bewahrt hat. Nach dem Tod seiner Großeltern baute er Kontakte zur Mafia auf, blieb aber ein "rechtschaffener" Killer, da er nur Leute tötete, die es auch verdient hatten.
Doch eines Tages geht etwas schief und seine Blitzkarriere fällt steil bergab. Man kann aus der Mafia nicht einfach so aussteigen, wie er bald sehr schmerzhaft erfahren muss. Trotz großer persönlicher Verluste versucht er ein besserer Mensch zu sein und stellt das Wohl seiner Patienten über sein eigenes.
Josh Bazell ist selbst Arzt und hat großes medizinisches Fachwissen in den Roman hineinfließen lassen, welches durchweg interessant ist, aber nie belehrend wirkt. Die Krankenhaus-Verwaltung ist das reinste Irrenhaus und jeder versucht so gut wie möglich seinen Arbeitstag zu überstehen- und mit etwas Glück vielleicht sogar mal einem Patienten zu helfen. Der Roman übt starke Kritik am Gesundheitswesen, aber auf humorvolle Art, auch wenn dieser häufig Galgenhumor ist. Jeder kennt Horrorberichte aus dem Krankenhaus: Ärzte, die 48 Stunden Dienst hatten und dann eine Not-OP an einem Patienten durchführen müssen, vergessene Tupfer und falsch dosiere Medikamente. Bazell spricht diese Problematik deutlich aus.
Was das Buch so besonders macht, ist sein Humor und seine Grundstimmung. Es macht einfach großen Spaß, Peters Klinikalltag zu verfolgen. Ungefähr ein Drittel des Romans erzählt in Rückblenden sein Mafialeben und wie er im Zeugenschutzprogramm landete. Im Vergleich zu den Krankenhausepisoden sind sie nicht ganz so spannend, aber wichtig, um den Charakter zu verstehen. Peter ist zwar deutlich überzeichnet und mutiert teilweise zu einer Mischung aus MacGyver und Superman, aber dies tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.
Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und kann es jedem Fan von schwarzhumorigen Romanen empfehlen- nur vielleicht nicht unbedingt, wenn man selbst ins Krankenhaus muss... 5 von 5 Sterne.
schneller als der Tod
- von Elohym78 aus Horhausen, 03.10.2011 -
In dem Buch geht es um einen ehemaligen Auftragsmörder der Mafia. Pietro Brnwa steht nach der Ermordung seiner Großeltern allein da und wünscht sich nur eins im Leben: Rache! Durch Finess und Witz erschleicht er sich die Freundschaft zu Skinflick, Sohn eines Mafiaanwalts. Er wird in der Familie aufgenommen und ist bald am Ziel seiner Träume. Eines Tages tritt Magdalena in sein Leben, die Liebe seines Lebens. Ihr zu liebe bricht er die alten Brücken ab und beginnt ein neues Leben. Er begibt sich in ein Zeugenschutzprogramm und wird Arzt. Neues Leben, neues Job, neue Einstellung. Doch die Vergangenheit holt ihn ein.
Josh Bazell erzählt die Geschichte von Pietro in zwei Sparten. Sein aktuelles als Arzt umfasst einen Tag und nebenher die Vergangenheit. Auf der einen Seite die Aktion, der Mord, der Verrat und auf der anderen die Hoffnung und der Neubeginn. Ich hatte fast das Gefühl, dass das Buch von zwei unterschiedlichen Autoren verfasst wurde! Brutal einerseits und einfühlsam andererseits. Er springt vom lockeren Erzählstil in einen nachdenklichen, mal humorvoll, mal sarkastisch. Man leidet mit Pietro, da er von einem Schicksalsschlag in den nächsten tappt und sein Weltbild um 180 Grad gedreht wird. Trotzdem gibt er nicht auf und kämpft weiter.
Mein Fazit: Ein wunderbares Buch! Temporeich, nicht zu viele unverständliche Fachausdrücke, witzig und spannend! Gebündelt auf 300 Seiten, die man in einem Rutsch lesen kann.