Nachkriegskinder

Die 1950er Jahrgänge und ihre Soldatenväter

von Bode, Sabine   (Autor)

¯Man muss anfangen, die Verrücktheiten seiner Eltern zu verstehen, die durchdrehen, wenn man seinen Teller nicht leer isst. Das Buch hilft dabei.® Antonia Baum, FAS ¯Sabine Bode leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung deutscher Familiengeschichten.® NDR Info Zeitgeschichte ¯Wer wissen möchte, wie die jetzt und demnächst in Rente gehende Generation aufwuchs, kann sich hier informieren, Sabine Bode liefert auch Stoff für die Atmosphäre jener Zeit. Eine lohnende Anschaffung.® Dipl.-Psychol. Wolfgang Jergas

Buch (Kartoniert)

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Produktbeschreibung

Die 50er Jahre: Zeit des Wirtschaftswunders und des Neuanfangs. Man schaute nach vorn. Die Nachkriegskinder wurden aber in Familien hineingeboren, auf denen Kriegserlebnisse und Erfahrungen von Gefangenschaft, Vertreibung und Schuld lasteten. Wie hat sich all das auf die eigenen Lebensmuster ausgewirkt?

Nachkriegskinder sind in etwa die Jahrgänge bis 1960 - in West und Ost. Ihre Eltern waren keine Kriegskinder, sondern haben als Erwachsene den Krieg mitgemacht, die Väter meist als aktive Kriegsteilnehmer. Heute fangen deren Kinder an, sich mit ihrer Jugend zu beschäftigen. Sie wollen wissen, wie sie das Aufwachsen in der Nachkriegsgesellschaft geprägt hat, und stellen Fragen nach dem Vater. Das Buch hilft den Angehörigen dieser Generation, die Ungereimtheiten im eigenen Lebenslauf zu verstehen und für sich neue Ressourcen zu entdecken.

Sabine Bode geht in ihrem Buch den Fragen nach, die viele Nachkriegskinder umtreiben: - Wer war mein Vater eigentlich - und solange ich das nicht weiß: Wer bin ich? - Was steckte hinter dem Schweigen meines Vaters? - War er Täter oder Opfer oder beides? - In welchem Umfang hat er von der NS-Zeit profitiert? - Wie hat Vaters Krieg unser Familienleben geprägt? - Was habe ich von ihm »geerbt«? - Wie hätte ich mich als Frau/als Mann ohne einen Kriegsvater entwickelt? 

Inhaltsverzeichnis

Vorwort und Dank.................................... 11 Erstes Kapitel Der Krieg
war aus und überall ......................... 13 Die kleinen
Hoffnungsträger............................ 15 Die Freiheit einer
unbeaufsichtigten Kindheit ............. 16 Brüder von Heinz
Erhardt.............................. 17 »Das wird bös enden!«
.............................. 19 Die bleierne
Zeit...................................... 20 Kinder trösten ihre Mütter
............................. 22 Stellvertretende Schuld
................................ 23 Täter oder Opfer oder
beides?........................... 25 »Wie konnte mein Vater das tun!?«
...................... 27 Die letzten Zeugen der Wehrmachtszeit
.................. 28 Kindersoldaten ....................................... 29
Milder Blick auf die Eltern ............................. 31 Zweites Kapitel Die
gut getarnte Vergangenheit ........................ 33 »Gerade erst den
Luftschutzkellern entkommen« .......... 35 Am Familientisch zwei Fraktionen . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Politische Wortgefechte mit Subtext
................... 37 Von Jugend an Pazifist .............................. 39
Kriegsnarben ...................................... 41 Der abwesende
Vater................................ 42 Wachsendes Leid mit der Prothese
.................... 44 »Im Westen nichts Neues« .............................
46 Mauerfall und Depression ............................. 48 Wenn Vater
explodierte ............................. 49 In der Gedenkstätte Yad Vashem
...................... 51 Gespräche vom Krieg hinter verschlossenen Türen
....... 53 »Mach einen Mann glücklich, dann geht es dir gut« ...... 54 Alpträume
und unwirksame Gebete ................... 56 Das Ende falscher Schuldgefühle
...................... 58 Von der Schulbank in den Krieg
......................... 60 Die Hölle eines Tages
................................. 61 Drittes Kapitel Vatertöchter
......................................... 63 Mutig und dickköpfig?
................................ 65 Warum verbirgt jemand seine guten Seiten?
............ 66 »Dann geh doch nach drüben!«....................... 67 Eine Frau
mit Improvisationstalent ................... 69 Der Ehekrieg von zwei psychisch
Kranken? ............. 72 Das Rätsel mit den Panzern ..........................
73 Der Neffe wurde den Töchtern vorgezogen ............. 74 Bloß keinen Mann wie
meinen Vater!.................. 76 Alles gescheiterte Liebesbeziehungen
................... 78 Soldatenväter und Feminismus ......................... 79
Heinrich Böll, der »gute Vater«.......................... 81 Statt »Schwamm
drüber« aufräumen .................... 83 Eine Frau engagiert sich für Kinder im
Irak ............. 84 Zu Fuß von Riga nach Schleswig ...................... 85
Willy Brandts Kniefall in Warschau.................... 87 Keine Karriere bei der
Wehrmacht .................... 88 Jäger, Kettenraucher und
Anarchist.................... 89 Großer Abstand zu anderen
Menschen................. 91 Familieneinsatz auf der Baustelle
..................... 92 Man gab sich nur die Hand .......................... 94
Ein denkwürdiges Familienseminar ................... 96 Untersuchung über
Heimkehrer......................... 97 Was Kinder nach dem Krieg beruhigte
................. 99 INTERVIEW »Ich rechne auf« Herbert W., geboren 1924, über
seine Gefangenschaft in Russland .......................................... 100
Viertes Kapitel Söhne im Schatten ................................... 115 Ein
selbstbewusster Hartz-IV-Empfänger ................. 117 Ohne haltbare
Freundschaften ....................... 118 Das Glück eines Zündapp-Mopeds
.................... 120 Selbstmord mit 82 Jahren............................
121 Niemand mehr da, den man fragen könnte ............. 123 Endlich frei sein!
................................... 124 Der Typ unvitaler Vater
................................ 126 Ein Lehrer, der seine Schulkinder liebt
................. 127 Wiedersehen im November .......................... 128 Ein
Mann mit starkem Willen und schwachen Nerven .... 129 Wer sich nicht wehrt, hat
selbst Schuld . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 Die große Angst vor dem
»Irrenhaus« ................. 133 Bedauern über die eigene Kinderlosigkeit
.............. 136 Was verbirgt die stellvertretende Schuld? .................
137 Kein Talent zum Glücklichsein ....................... 139 INTERVIEW »Ich
weiß vieles, aber darüber rede ich nicht« Friedrich S., geboren 1912, über seine
Odyssee in der Wehrmacht ....... 141 Fünftes Kapitel Ermittler in eigener Sache
............................. 153 Ein Kämpfertyp
...................................... 155 Im Land der Verlierer
............................... 156 Die Freiheit, über die eigene Geschichte zu
verfügen ..... 158 Kein Mangel an Geschenken ......................... 160 Bob
Dylan und Joan Baez............................ 162
Himmelfahrtskommando............................ 163 Wie Besatzer ein Land
ausräubern..................... 165 Die Geschichte von Yvonne und Karl
.................. 167 Das Sterben vor dem biologischen Tod................. 168
Große Probleme mit Autoritäten...................... 170 Ein Suizid vor
2000Menschen .......................... 171 Der Alptraum vom Keller des Vaters
................... 172 Lücken in den Nachforschungen ...................... 174
Spezialist im Umgang mit Sprengstoff ................. 175 Ein Kind verliert den
Boden unter den Füßen ........... 177 Wie mit neuem Sauerstoff versorgt
.................... 178 INTERVIEW »Die Wehrmacht war Teil des verbrecherischen
Systems« Der Historiker Sönke Neitzel über die Protokolle des Unsagbaren
......... 179 Sechstes Kapitel Die DDR-Variante
..................................... 195 Bei Gefahr rückt die Familie zusammen
.................. 197 Stalingrad: auf 35 Kilo abgemagert ....................
198 Vier Generationen unter einem Dach .................. 200 Ein
Traumatisierter mit vielen Ressourcen ............. 201 Das Unglück kam mit der
Pubertät.................... 202 Urgroßmutter war der Schutzengel
.................... 204 Als der Vater sein Schweigen brach ....................
205 INTERVIEW »Wer waren eigentlich die Juden?« - »Das weiß ich nicht« Pfarrer
Wolfram Hülsemann über seinen Kriegsvater und den Umgang der DDR mit der NS-Zeit
................ 206 Sibtes Kapitel Nachkrieg und Kinderdressur
.......................... 219 Babys unbedingt schreien
lassen......................... 221 Wie Kinder »freudigen Gehorsam« entwickeln
.......... 222 Eine behütete, enge Welt ............................... 223 »Das
kann kein Gott vergeben« ....................... 226 Jeden Sonntag wurde der
Krieg lebendig ............... 227 Mutter und Vater: Zwei Unerlöste
..................... 228 Wie sich die Prügel im späteren Leben auswirkten
....... 230 Dennoch ein gelungenes Leben....................... 231 Das
rauschende Fest zum 60. Geburtstag ................. 233 Reisen mit leichtem
Gepäck.......................... 235 Nebel und
Vergesslichkeit............................ 236 »Für meine Eltern waren wir
Möbelstücke« ............. 238 Wie ein Kind um seine Würde kämpfte
................ 239 Wie hält man so viel Druck aus? ...................... 241
Mit 15 Jahren begannen die Depressionen .............. 242 Als der Vater
schwächer wurde........................ 244 Ein netter Mann hatte keine Chance .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 Mit Dreißig kamen die gesundheitlichen
Probleme ...... 248 Angst und Wut eines Einzelgängers ...................... 250
Der Neid der Brüder................................ 252 Als Kaufmann nie
glücklich .......................... 254 Seit der NS-Zeit nichts
dazugelernt.................... 256 »Schade, dass man so einen Vater nicht
zurückgeben kann« ............. 258 INTERVIEW »Wie das Bild von des Kaisers
neuen Kleidern« Jürgen Müller-Hohagen über den Nebel in deutschen Familien
............................................ 259 Nachbemerkung von Jürgen
Müller-Hohagen ............. 274 Achtes Kapitel Woher kommt Orientierung?
........................... 277 Erinnerungen an einen liebevollen
Vater.................. 279 Die erste Familie starb bei einem Luftangriff
............ 280 Gartenarbeit als Meditation . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . 282 Alte Bücher und Briefe auf dem Dachboden ............ 283
Geschichten ja, aber kein Überblick ................... 285 Nachkriegskinder als
Pioniere .......................... 287 Wenn das Vorbild fehlt
.............................. 288 Was machte den Nebel so
undurchdringlich?............ 291 Ein Kollektiv, das sein schlechtes Gewissen
verdrängte .... 292 Alle hatten profitiert ................................ 294
Besser war's nicht. Besser ging's nicht .................. 295 Anmerkungen . . .
. . . . . . . . . . . 297 Bücher zum Thema . . . . . . . . . 299 

Leseprobe

 

Autoreninfo

Sabine Bode, Jahrgang 1947, begann als Redakteurin beim ¯Kölner Stadt-Anzeiger®. Seit 1978 arbeitet sie freiberuflich als Journalistin und Buchautorin und lebt in Köln.Sie ist eine renommierte Expertin auf dem Gebiet seelischer Kriegsfolgen.Ihre Sachbücher ¯Die vergessene Generation®, ¯Kriegsenkel®, ¯Nachkriegskinder® und ¯Kriegsspuren® sind Bestseller und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. 

Mehr vom Verlag:

Klett-Cotta Verlag

Mehr vom Autor:

Bode, Sabine

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Kartoniert
Seiten: 320
Sprache: Deutsch
Erschienen: Februar 2015
Auflage: 14. Druckaufl., 2022
Maße: 190 x 113 mm
Gewicht: 220 g
ISBN-10: 3608980520
ISBN-13: 9783608980523

Bestell-Nr.: 15597830 
Libri-Verkaufsrang (LVR):
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KNOABBVERMERK: 15. Aufl. 2015. 320 S. 190.00 mm
KNOZUSATZTEXT: Bisherige Ausg. siehe T.-Nr.30198855.
Einband: Kartoniert
Auflage: 14. Druckaufl., 2022
Sprache: Deutsch
Beilage(n): Taschenbuch

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