Die autobiografischen Erinnerungen des Kinderchirurgen Prof. Dr.¿ Volker Hofmann umfassen ein Leben in drei Gesellschaftsordnungen und sind allein schon deswegen ein faszinierendes Dokument. Geboren in Dresden während der Nazizeit, erlebte er die Bombardierung der Stadt. Während des Studiums in Leipzig und der anschließenden Tätigkeit als Arzt an mehreren Orten Mitteldeutschlands bedrängten ihn Enge und Beschränktheit einer sozialistischen Diktatur. In einem kirchlichen Krankenhaus in Halle dann widmete er sich seinem Spezialgebiet, der Kinderchirurgie. Mit seinem 1981 veröffentlichten und bis heute in immer mehr erweiterter Form als Standardwerk geltenden ersten Lehrbuch für Ultraschalldiagnostik im Kindesalter wurde er zu einem der Vordenker und Impulsgeber seines Fachgebiets. Für die Veränderungen 1989 hat er sich engagiert eingesetzt, in diversen Gremien und Funktionen ist er auch danach seinen Überzeugungen treu geblieben. Volker Hofmanns Lebenserinnerungen sind ein lesenswertes Zeitdokument. Pointiert, spannend und voller überraschender Wendungen wird davon erzählt, wie einer seinen Ort findet und wie dies zur Voraussetzung eines erfüllten Lebens wird. Sein Lebensprinzip Schwejk bedeutet, sich dabei von äußeren Umständen nicht entmutigen zu lassen, sondern sie mit Fantasie, Mut und ehrlicher Beharrlichkeit zu unterlaufen und ad absurdum zu führen, um mit Überzeugung handeln zu können. Wenn Volker Hofmann hier episodenprall, gar nicht auftrumpfend und immer wieder überraschend Privates mit dem großen Ganzen zusammenführt, ergibt das ein kurzweiliges Lesefutter voller Authentizität gegen das Vergessen. Entstanden ist ein seltenes Buch, das Mut macht, das Seine zum Nutzen anderer konsequent zu tun als Voraussetzung für individuelles Glück.
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