Produktbeschreibung
Die Kernzelle von Andorra findet sich in Max Frischs Tagebuch als Eintragung des Jahres 1946. Andorra ist der Name für ein Modell: Es zeigt den Prozeß einer Bewußtseinsveränderung, abgehandelt an der Figur des jungen Andri, den die Umwelt so lange zum Anderssein zwingt, bis er es als sein Schicksal annimmt. Dieses Schicksal heißt in Max Frischs Stück »Judsein«. Das Schauspiel erschien als Buchausgabe zuerst 1961.
Zusammenfassung
Max Frisch, am 15. Mai 1911 in Zürich geboren, starb dort am
4. April 1991. Seine wichtigsten Prosaveröffentlichungen: Tagebuch 1946-1949 (1950), Stiller (1954), Homo faber (1957), Mein
Name sei Gantenbein (1964), Tagebuch 1966-1971 (1972), Dienstbüchlein (1974), Montauk (1975), Der Traum des Apothekers von
Locarno. Erzählungen (1978), Der Mensch erscheint im Holozän.
Eine Erzählung (1979), Blaubart, Erzählung (1982). Stücke u. a.:
Graf Öderland (1951), Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie
(1953), Biedermann und die Brandstifter (1958), Andorra (1961),
Biografie: Ein Spiel (1967), Triptychon. Drei szenische Bilder
(1978). Sein Werk erscheint im Suhrkamp Verlag.
Die Kernzelle von Andorra findet sich in Max Frischs Tagebuch als
Eintragung des Jahres 1946. Andorra ist der Name für ein Modell:
Es zeigt den Prozeß einer Bewußtseinsveränderung, abgehandelt
an der Figur des jungen Andri, den die Umwelt so lange zum Anderssein zwingt, bis er es als sein Schicksal annimmt. Dieses Schicksal heißt in Max Frischs Stück »Judsein«. Das Schauspiel erschien
als Buchausgabe zuerst 1961.
»Frisch hat das Drama eines unheilbaren Vorurteils geschrieben.
Er hat sich ... dabei auf die Frage nach dem Wie beschränkt. Nicht
warum die Andorraner antisemitisch reagieren, wird erörtert, sondern auf welche Weise sie es tun. Das Drama fragt sich nicht in
Menschen hinein, sondern es stellt fest. Am Anfang gleicht es beinahe einer dramatisierten Soziologie gesellschaftlich vermittelter
antisemitischer Verhaltensweisen.«
Joachim Kaiser, Süddeutsche Zeitung
Kritik
¯Das Stück jagt dem Leser kalte Schauer über den Rücken: Die Unausweichlichkeit der Ausbreitung der Rassenvorurteile, die Unmöglichkeit ihrer Rücknahme, die Vergeblichkeit aller Gegenwehr ist heute noch so beängstigend wie vor einem halben Jahrhundert.® Franz Schröpf Fantasia 1045e - Magazin für Phantastik
Autoreninfo
Max Frisch wurde 1911 in Zürich geboren und starb 1991 ebenda. Er studierte Germanistik an der Universität Zürich (1930-1934) und Architektur an der ETH Zürich (1936-1940). Ab 1931 arbeitete er als Journalist, später als freier Schriftsteller. Seine zahlreichen Auslandsreisen führten ihn u.a. 1951/1952 für einen längeren Aufenthalt in die USA. Max Frisch hat ein großes literarisches Werk geschaffen, das mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, unter anderem 1958 mit dem Georg-Büchner-Preis und 1976 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.